23.04.10

Die erste Lesung............



und der Artikel dazu.
Danke an Helmut Kitter........

Eine Autorin
mitten im Leben


Die Selberin Silke Meier stellt im Lutherheim ihr Erstlingswerk „Filz & Firlefanz“ vor. Tief verwurzelt im christlichen Glauben nimmt sie die Zuhörer mit in ein glückliches Leben.




"Religion ist in der Schule, Kirche ist am Sonntag, und Gott ist ein lieber Mann - nein, so einfach ist es nicht", meinte Dekan Dr. Volker Pröbstl, als er im Lutherheim die Autorin und die vielen neugierigen Zuhörer begrüßte, die Silke Meiers Nähkästchengeplauder über Filz und Firlefanz, zwischen Schürze und Chiffon hören wollten. Nein, Religion gehöre in den Alltag, unsere Kirche stehe zu jeder Stunde offen und Gott sei das große Geheimnis unseres Lebens, das es täglich neu zu entdecken gelte.

Als Silke Meier etliche Kapitel aus ihrem neu erschienenen Büchlein vorlas, das nicht zuletzt viele ihrer eigenen Erlebnisse als Ehefrau, Hausfrau und Mutter zweier Töchter, aus Haushalt und ihrem täglichen Leben enthält, konnte mancher Zuhörer mal schmunzelnd, mal nachdenklich an seinem eigenen Leben erkennen, dass es sich lohnt, Jesus Christus, dem wahren Menschen und wahren Gott zu danken.

Das 126 Seiten umfassende Büchlein ist beileibe kein frommes Buch, denn die Autorin frömmelt nicht, aber aus jeder Zeile ist zu erkennen, dass ihr Leben - und sie steht mit beiden Beinen darin - fest im christlichen Glauben verankert ist.

Die Kapitel haben alltägliche Titel. Zum Beispiel "Das Glück ist ein Maßanzug", und das stimmt, meint Silke Meier jedenfalls. Denn das Glück kneift nicht am Hosenbund, ist nicht zu lang und nicht zu kurz, verliert keine Knöpfe, und wer Glück hat, dessen Reißverschluss verhakt sich nicht.

Die Autorin erkennt, ihr Leben ist ihr genau auf den Leib geschnitten, und sofern ein Leser ihrer Zeilen von seinem Leben sagen kann "Ja, das passt mir!", dann hat er deren Sinn erkannt.

Allegorisch, teilweise metaphorisch gewinnt Silke Meier allen ihren humorvoll geschilderten Erlebnissen und Anekdoten einen biblischen Sinn ab. Ob es nun um den Kauf eines neuen Kleides, um ihre Handtasche ("eine, die mit mir unterwegs ist"), um Reiseerkenntnisse im Schlafsack oder den ersten Schultag des Töchterchens geht, die Autorin weiß sich, die Familie und ihre Kinder in Gottes Hand.

Am Ende des Kapitels "Tango" sind die Zuhörer von der Poesie des Gehörten und der Geschichte des Clowns Hans so ergriffen, dass es einige Augenblicke dauert, bis sich die Hände zum verdienten Beifall rühren.

Während die Glocken der Andreaskirche zum Abendgeläut erklingen, liest die Erzählerin gerade vom Schicksal des Propheten Jona. Wahrhaft andächtige Stimmung herrschte in diesem Moment unter den Lauschenden. In anderen Kapiteln der Lesung kommt in der Erkenntnis, hier wird aus dem richtigen Leben erzählt, auch immer wieder Heiterkeit auf.

Die Lesung wurde von den munteren Akkordeonklängen der Selber Musikschule unter der Leitung von Georg Gebert angenehm aufgelockert, und die schmissigen, rhythmischen Weisen, vom Boogie bis zu den Beatles bedachte das Publikum mit lebhaftem Applaus.

Dekan Pröbstl verehrte der Autorin zum Dank einen bunten Blumenstrauß und bedachte die Musiker mit je einer Rose.

Die zweistündige Lesung sei so kurzweilig gewesen, meinte er, dass sie ihm gefühlsmäßig nur Minuten zu dauern schien. Zum Abschied drängelten sich die begeisterten Zuhörer, um sich eins der Büchlein mit einer Widmung der Autorin zu erwerben.

(Selber Tagblatt/ 22.04.2010)

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