
Zunächst einmal die gute Nachricht. Storch schreibt vom Wort Gottes, das uns den Mensch gewordenen Christus erkennen lassen soll. Nun die bessere Nachricht: Gott hat in Christus bereits alles geschaffen, um ihn erkennen zu können. Und dann die beste Nachricht: Gott will, dass wir uns des Wortes bedienen und Christus ähnlicher werden.
Das Buch ist eigentlich ein Nebenprodukt aus einem Prozess des Betens und Meditierens. Eine Zusammenfassung von Predigten, die allesamt schon gehalten wurden. Am Zuhörer getestet, sozusagen. Die Einzelteile zusammengefasst werden zum Buch. Und das funktioniert sogar gut.
Provokation steckt in dem Wort. Denn Pastor Storch schreibt und predigt nicht gerade so, dass es auf Anhieb wohl tut. Es ist zum Eckstein geworden. Der Autor will die Erkenntnis verbreiten, dass Gott etwas Besseres für uns hat als das, in dem wir gerade leben. Die Veränderung des Wortes wirke vom Ausgangspunkt, an dem wir stehen, hin zu dem Endpunkt, an dem wir in Christus sind. Die Voraussetzung für Veränderung sei aber der Lebensstil der Buße. Dieser Lebensstil beginne, wenn “wir von Gott permanent Augensalbe kaufen, um unseren wirklichen Zustand zu sehen.”
Zu nah rückt Storch mit diesen Thesen keinesfalls. Er predigt nicht mit erhobenem Zeigefinger, denn der Leser selbst muss sich auf diesen Weg machen. Storch sieht das Reden Gottes als eine Sprache, die jeder für sich selbst hören kann – ganz persönlich. Den Leser spricht er deshalb direkt mit einem “Du” an.
Der Prediger der Jesus-Freaks spricht keine formelle Einladung aus. Er überzeugt mit Substanz und Tiefgang. Freimütig erzählt er von sich und wie es gekommen ist, dass das Wort reichlich in ihm wohnt. Er sei “Boden”, sagt er, und das Wort bezeichnet er als den Samen, der darauf falle. Auf den steinigen Boden, den dornigen und den guten. Jeder, so meint er, vereine in sich verschiedene Anteile dieser Böden. Trifft der Samen den richtigen Boden, wird der Samen in das Denken hinein gegraben. Damit der Same Frucht bringe. Die Frucht ist die gottgegebene Buße und die Veränderung.
Auf den letzten Seiten trifft Storch doch noch eine steile Wortwahl und überschüttet den Leser mit Extrempositionen aus der Erkenntnistheorie. Sich selbst bezeichnet er als Konstruktivist. Seine Erkenntnis, in den eigenen Worten immer unvollständig zu bleiben, beeindruckt stark. Für den Leser erhofft er den Segen, wie er ihn beim Schreiben empfangen habe. Ein ehrenwerter Gedanke.
( jesus.de)
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