07.11.09

06.03.09. Sich entscheiden: für irgendwas, das bleibt

Letztes Jahr im Advent suchte ich nach einem Weihnachtsgeschenk. Es sollte ausgefallen sein, exquisit, überraschend, einzigartig und unvergesslich. Ich war spät dran und fuhr abends, ein paar Tage vor Heilig Abend, zum Karten-Kiosk. Das heißt, ich kroch endlos langsam im Stop-and-Go bis zum nächstgelegenen Parkhaus, rannte durch den Regen zum Kiosk und stand fünf vor sechs triefend nass am Kartenschalter. Ich kaufte noch zwei Postkarten und steckte in der Papiertüte die beiden Eintrittskarten dazu: 2x Reihe 5 im Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth. “L `Huomo” - der Mensch, ein Schauspiel über Tugenden und Laster und Liebe und Vernunft. Der Termin liegt Anfang Oktober.

“Wir müssen reden”, sagte ich vergangenen Sonntag und machte eine bedeutungsschwangere Pause. Denn der Termin Anfang Oktober war auf einmal nicht mehr sicher. Ich hatte eine Einladung zu einem anderen sehr verlockenden Event. Vielleicht könnten wir die Karten für die Oper der Wilhelmine umtauschen, überlegte ich. Und hatte dabei ein leicht unwohles Bauchgefühl. Kopf meldete an Bauch: das geht. Bauch meldete an Kopf: mach es nicht. Die Entscheidung sollte ich alleine treffen, Platz dreizehn wollte sich da nicht einmischen.

Das Ergebnis habe ich nun musikalisch auf den Weg geschickt: Ein Silberling übermittelt die Entscheidung, die ich mir abgerungen habe. “Irgendwas bleibt” - und die Karten werden nicht umgetauscht. Es fühlt sich gut an.

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