07.11.09

13.03.09 Sich entscheiden: Für den Ernst des Lebens

Sie hätte alles gehabt: ein Trampolin, ein Schaukelpferd und einen Sandkasten mit ziegelrot färbendem Sand. Einen Hüpfball, ein Kinderfahrrad und eine Holzeisenbahn. Ein Puppenhaus, einen 24teiligen Malkasten, Knetmasse, Legosteine und eine Playmobil-Sammlung, mit der jederzeit die globale Vernetzung auf und wieder abgebaut werden konnte. Im Kindergarten gab es gesundes Frühstück, einmal in der Woche einen Waldtag und die beste, höchste und wildeste Außenspielanlage im Landkreis. Doch das alles passt ihr nicht mehr. Nur eine Frage beschäftigt die kleine Lady seit Wochen: “Wann holen wir meinen Schulranzen ab und wann werde ich endlich in der Schule angemeldet?”

Pro Forma legte sie sich schon mal eine Federmappe an und plant genau, neben wem sie sitzen wird. Selbst die Pausen sind gut durchorganisiert: die Freundinnen der großen Schwester sollen die besten Plätze auf dem Schulhof reservieren. Auf dem selbstgemalten Stundenplan zieht sie nach 11.20 Uhr einen Strich. Länger dauert der Unterricht in der Ersten ja nicht, denkt sie. Dann allerdings kommt sie nach Hause und kann lesen und schreiben und die großen Geheimnisse des Lebens werden durchschaut. (Die Antwort ist “42“, aber das glaubt sie mir nicht ;o)

Morgen kommt die Patin und waltet ihres Amtes: Das Set, bestehend aus Schulranzen, Turnbeutel, Federmappe, Schlampermappe und Brustbeutel wird abgeholt. Gewählt hat die Lady selbst: eine große Krone musste auf dem Schulranzen sein und mit Edelsteinen verziert. Die Farbe war eher nebensächlich. Gepasst hat sie dann doch: Rosa, Lila, Glitzer. Einmal werden wir noch wach, heißa! - dann ist Schulranzentag!

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