07.11.09

16.03.09 Sich entscheiden: Die Wahl ist ein Kampf

Mit einem viel zu billigen Block, in abgewetzter Cord-Hose und einem verwaschenen Shirt mit angedeuteter Folklore-Stickerei sitze ich in der ersten Reihe. Die Stickerei ist mir auf einmal peinlich. Türkis geht hier gar nicht - grau oder schwarz wäre besser gewesen. Das einzige, mit dem ich punkten kann, ist meine Foto-Kamera. Genau genommen, nicht einmal damit. Journalisten-Leben in Wahlkampfzeiten. Mein Wasser geht auf den Steuerzahler.

Die Kandidaten reden gut. Sie kennen sich aus, mit den klaren Instrumenten der Eigenständigkeit. Sie wissen um geschlossenes Auftreten und die gefühlte Entfernung zur Bürokratie. Der unternehmerischen Kraft des Mittelstandes vertrauen sie und halten die Reaktionsfähigkeit der Handwerksbetriebe für enorm hoch. Sie wirken souverän. Und nur wenn ich ganz nah ran zoome, kann ich die eine oder andere Sorgenfalte erkennen. Schlusssatz des Tages: “Wir dürfen keine Fehler machen”.

Stimmt. Wir Wähler auch nicht. Zwei Dinge habe ich an diesem Tag begriffen: 1.) Gehe niemals mit einem türkis bestickten Shirt auf eine Wahlkampfveranstaltung mit Promi-Beteiligung. Und 2.) Entscheide dich und geh zur Wahl. Das Kreuz ist wichtig.

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